Dr. med. Ulrich Paschen: Was bedeutet die ISO-Revision für das Gesundheits- und Sozialwesen?
Dr. med. Ulrich Paschen ist seit Jahren als Berater und Auditor für die Sicherung der Qualitätsmanagementsysteme in der Gesundheitsbranche verantwortlich.
Die Überarbeitung des Wissensmanagements sowie die stärkere Einbindung externer Dienste sind aus Sicht von Dr. Paschen ganz besonders relevante Änderungen von ISO 9001 mit Blick auf das Gesundheitswesen. Da es hier weniger um die Herstellung von Produkten als um die Bereitstellung von Dienstleistungen geht, bedeutet ein Qualitätsmanagement-System in diesem Bereich eine wichtige Instanz zur Förderung eines gegenseitigen Verständnisses und Akzeptanz normgerechter Umsetzungsmaßnahmen in den Organisationen.
Welche Herausforderungen und Chancen sich aus der ISO 9001:2015 für die Gesundheitsbranche ergeben, erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. med. Ulrich Paschen.
Herr Dr. med. Ulrich Paschen, Sie beschäftigen sich als Geschäftsführer des IQ-Instituts intensiv mit normengerechtem Qualitätsmanagement in Medizin und Wissenschaft. Wie bereiten sich Ihre Mitarbeiter auf die Revision der ISO 9001 vor?
Wir verfolgen die Diskussion um die Revision schon seit geraumer Zeit. Die Norm setzt jetzt das um, was die Praxis des Qualitätsmanagements bereits verändert hatte. Wer Schritt gehalten hat, ist jetzt nicht sonderlich überrascht. Wir werden nun einige Organisationen davon überzeugen müssen, dass man mehr tun muss, als einige Normenkapitel abzuarbeiten.
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Über Dr. med. Ulrich Paschen
Dr. med. Ulrich Paschen (geboren 1948 in Hamburg) ist seit Jahren als Berater und Auditor für Qualitätsmanagement-Systeme in der Gesundheitsversorgung tätig. Dort ist er verantwortlich für Projekte und Beratung zur Qualitätssicherung in Labor, Krankenhaus, ärztlicher und zahnärztlicher Praxis. Seine Weiterbildung zum Arzt für Chirurgie und Unfallchirurgie machte er im Allgemeinen Krankenhaus Hamburg-Altona.
Von 1990 bis 1993 war er Leiter für Klinische Forschung und Qualitätsbeauftragter der MKL Laboratories GmbH. Von 1994 bis 2003 war er mit dem Aufbau des Qualitätsmanagement-Systems im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf beauftragt, das erste umfassende normengerechte QM-System in Deutschland.
In den Jahren 2002-2004 beriet er beim Aufbau von QM-Systemen im Universitätsklinikum Freiburg (Herz-Zentrum und andere Kliniken) und war von 2003 bis 2005 Leiter des Zentralbereichs Medizinische Synergien (Qualitätsmanagement, Medizin-Controlling) des Klinikums der Universität zu Köln.
Seit 2005 unterstützt er Organisationen bei der Einrichtung von QM-Systemen in Medizin, Labor und wissenschaftlicher Forschung durch Seminare, Audits und Begutachtung Er war Mitglied des Spiegelgremiums des NAMed (Normenausschuss Medizin) zur DIN EN 15224:2012-12 bei DIN.
Dr. med. Ulrich Paschen ist verheiratet, hat sechs Kinder und lebt nach wie vor in der Hansestadt Hamburg.